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Lesung und Diskussion mit Sascha Lübbe „Ganz unten im System – wie uns Arbeitsmigrant*innen den Wohlstand sichern“
28. April - 18:30 - 21:00

Beschreibung der Veranstaltung:
Arbeitsmigrant*innen malochen auf deutschen Baustellen, putzen Büros und Toiletten, machen Hotelbetten, waschen Pflegebedürftige in Altenheimen, sitzen im LKW oder schuften in Schlachthöfen: Arbeitskräfte aus dem Ausland stützen unsere Wirtschaft und unsere Gesellschaft. Die Gastarbeiter*innen von heute sind nicht selten der Willkür ihrer Arbeitgeber ausgesetzt. Urlaub, Arbeitsunfälle und Krankheit gehen oft auf eigene Kosten.
Beinahe unmerklich entwickelten sich in den letzten Jahren wirtschaftliche, politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, die prekäre Beschäftigung ermöglichten und soziale Gerechtigkeit aushöhlten. So entstand eine „Working Class“ dort, wo kaum mehr Geld für Arbeit gezahlt wird in einer halblegalen Schattenwelt. Sascha Lübbe geht dorthin, wo es wehtut, dorthin, wo mitten im reichen Deutschland Ausbeutung von Arbeitnehmenden an der Tagesordnung ist. In seinem packenden Sachbuch macht er die Lebenslagen von Arbeitsmigrant*innen anfassbar und rüttelt wach. In Deutschland liegt der Konsum pro Einwohner*in deutlich über dem EU-Durchschnitt. Aber dieser Wohlstand ist sehr ungleich verteilt. Die Rahmenbedingungen für Menschen, die im Niedriglohnsektor arbeiten, finden wenig Beachtung. Deshalb möchten wir durch diese Veranstaltung auf Missstände aufmerksam machen, unsere Gesellschaftsordnung hinterfragen und über Lösungsansätze nachdenken unter der Leitfrage „Wohlstand durch Angst und Ausbeutung: Wie konnte es so weit kommen?“ |
Beschreibung des*der Referent*in:
Sascha Lübbe arbeitet als Reporter und Autor in Berlin. Seine Schwerpunktthemen sind Migration, Integration und soziale Ungleichheit. Sein Buch „Ganz unten im System“ war für den NDR-Sachbuchpreis 2024 nominiert.
Der Autor selbst war bereits für den Deutschen Reporter:innen-Preis, den Deutschen Journalistenpreis und den Alternativen Medienpreis nominiert. Seine Artikel erscheinen unter anderem bei Zeit Online, taz, NZZ, Welt am Sonntag, stern.de.
Bild: Jacobia Dahm
Beschreibung des*der Veranstalter*in:
Die Integrationsbeauftragte und ihr Team haben das Ziel, die gleichberechtigte Teilhabe der Menschen in Karlsruhe, den sozialen Frieden und ein gutes Zusammenleben in der Stadt zu fördern. Dahinter steht die Überzeugung, dass alle Menschen, die hier leben, Karlsruherinnen und Karlsruher sind.
Integrationspolitik wird hier vielfältig umgesetzt. Hierzu gehört u.a. die Weiterentwicklung der Willkommensstrukturen, die Förderung von Bildung und Sprache, die Koordination des Integrationsausschusses mit dem zugehörigen Arbeitskreis. Das Büro für Integration setzt sich dafür ein, soziale Ungleichheit offen zu legen – dazu gehören auch prekäre Arbeitsverhältnisse von Zugewanderten